Marianisches Netzwerk - Kloster Einsiedeln

Das «Réseau Marial» (deutsch «Marianisches Netzwerk») wurde 2003 vom damaligen Bischof von Tarbes-Lourdes, Monseigneur Jaques Perrier, gegründet. Es sollte den Austausch unter den Verantwortungsträgern und die Stärkung der gemeinsamen Identität als Marienwallfahrtsorte unterstützen. Aktuell umfasst das «Réseau Marial» 21 europäische Marienwallfahrtsorte, jeweils den grössten eines Landes.

Seit der Gründung ist Einsiedeln Mitglied des «Réseau Marial». Vom 27.-30. September 2022 fand das Treffen des «Réseau Marial» zum ersten Mal in Einsiedeln statt.

Auf dieser Seite laden wir Sie ein, eine «digitale Wallfahrt» zu den verschiedenen Wallfahrtsorten zu machen (die Heiligtümer besitzen interessante Webseiten), oder das eine oder andere Marienheiligtum sogar persönlich zu besuchen!

Die 21 zum «Réseau Marial» gehörenden Marienheiligtümer werden untenstehend in einer Galerie in Wort und Bild kurz vorgestellt. Dabei fallen Gemeinsamkeiten, aber zahlreiche Unterschiede zwischen den einzelnen Gnadenorten auf. So wird deutlich: Jeder Wallfahrtort hat seine eigene Identität, ist oft tief mit der Geschichte des Landes verbunden und so Ausdruck der «Inkarnation» des christlichen Glaubens in die Seele eines Volkes. Die Gottesmutter Maria ist auch die Mutter der Kirche, die pilgernd auf dem Weg zum Reich Gottes unterwegs ist.

Im Kasten nebenan werden Ihnen weitere Vereinigungen und Organisationen vorgestellt, bei denen unser Wallfahrtsort mitmacht. Begeben Sie sich auf eine marianische Entdeckungs- und Pilgerreise!

Verbunden mit weiteren (Marien-) Wallfahrtorten

Einsiedeln ist nicht nur Teil des «Réseau Marial», sondern auch mit anderen Wallfahrtsorten in der Schweiz und darüber hinaus verbunden. Zu den drei anderen grossen Marienheiligtümern im deutschen Sprachraum (Altötting, Kevelaer und Mariazell) bestehen freundschaftliche Verbindungen.

Einsiedeln macht auch bei der Vereinigung «Shrines of Europe» mit, welche von den Bürgermeistern der jeweiligen Wallfahrtorte getragen wird, und ist Teil der eher touristisch motivierten Vereinigung «Sakrallandschaft Innerschweiz».

Wer mehr über andere Schweizer Marienwallfahrtorte wissen möchte, findet auf der Webseite von «Helvetia Mariana» weitere Informationen.

Altötting (Deutschland)

Als «Herz Bayerns» ist Altötting der bedeutendste Wallfahrtsort Deutschlands. Die Marienwallfahrt nach Altötting nahm ihren Anfang im Jahr 1489, doch reicht die Geschichte Altöttings viel weiter zurück: Das Gnadenbild der Schwarzen Madonna ist eine Statue aus dem 13. Jahrhundert und das Oktogon der Gnadenkapelle ist eine Taufkapelle aus dem 8. Jahrhundert.

Banneux (Belgien)

Banneaux liegt in den belgischen Ardennen und ist Ort einer von der Kirche anerkannten Marienerscheinung. Achtmal erschien zwischen dem 15. Januar und dem 2. März 1933 die Gottesmutter der zwölfjährigen Mariette Beco im Garten des elterlichen Hauses. Sie bezeichnete sich als «Jungfrau der Armen» und wünschte den Bau einer Kapelle.

Bistrica (Kroatien)

Marija Bistrica ist der populärste und meistbesuchte Marienwallfahrtsort in Kroatien. Er liegt ca. 27 Kilometer nördlich von Zagreb. Die Marienverehrung in Bistrica reicht ins 16. Jahrhundert zurück. Objekt der Verehrung ist eine spätgotische Marienstatue, welche im Laufe der Jahrhunderte schwarz wurde.

Brezje (Slowenien)

Das von Franziskanern betreute slowenische Nationalheiligtum Brezje beherbergt seit 1814 eine Kopie des Gnadenbildes «Maria Hilf» (Original von Lukas Cranach d. Ä. im Innsbrucker Dom). 1988 wurde die im Stil der Neorenaissance ausgestaltete Kirche St. Vitus zur Basilika erhoben.

Csíksomlyó (Rumänien)

Das Gnadenbild von Csíksomlyó ist eine zwei Meter grosse Holzskulptur der Gottesmutter mit dem Jesuskind, welche aus dem 16. Jahrhundert stammt. Csíksomlyó liegt in Siebenbürgen und ist der Hauptwallfahrtsort der in Rumänien lebenden Ungarn. Die Wallfahrt wird von Franziskanern betreut.

Częstochowa (Polen)

Jährlich besuchen etwa vier Millionen Menschen aus mehr als 80 Ländern das berühmte Gnadenbild der Schwarzen Madonna im 1382 gegründeten Paulinerkloster auf «Jasna Góra». Die byzantinische Ikone der Gottesmutter Maria kam zwei Jahre nach der Klostergründung nach Tschenstochau, welches das polnische Nationalheiligtum ist.

Einsiedeln (Schweiz)

Die 934 gegründete Benediktinerabtei Einsiedeln ist der bedeutendste Wallfahrtsort der Schweiz. In der Gnadenkapelle innerhalb der 1735 geweihten Klosterkirche wird das spätgotische Gnadenbild Unserer Lieben Frau von Einsiedeln aufbewahrt. Die Gnadenkapelle steht an der Stelle der Zelle des 861 ermordeten heiligen Meinrad.

Fatima (Portugal)

Im Jahr 1917 erschien vom 13. Mai bis am 13. Oktober die Jungfrau Maria den drei Hirtenkindern Lúcia dos Santos und den Geschwistern Jacinta und Francisco Marto. Die Erscheinungen von Fatima wurden 1930 von der Kirche offiziell anerkannt. Das Herz des grossen Wallfahrtsortes ist die kleine Erscheinungskapelle.

Gibraltar (Gibraltar)

Die Geschichte des Wallfahrtsortes Unserer Lieben Frau von Europa auf der Südspitze der Halbinsel Gibraltar reicht ins Mittelalter zurück. Nach der maurischen Eroberung wurde das Marienheiligtum zur Moschee umgewandelt und später für militärische Zwecke genutzt. Erst seit 1961 ist es wieder ein Ort der Marienverehrung.

Knock (Irland)

Am Abend des 21. August 1879 soll die Jungfrau Maria in Begleitung des heiligen Josef sowie des Evangelisten Johannes 15 Personen unterschiedlichen Alters am Südgiebel der Pfarrkirche in Knock erschienen sein. Hinter ihnen auf einem Altar seien ein Kreuz und ein Lamm zu sehen gewesen. Jährlich besuchen 1.5 Millionen den grössten Wallfahrtsort auf der Grünen Insel.

Levoča (Slowakei)

Ausserhalb der im Mittelalter von deutschen Siedlern gegründeten Stadt Levoča (deutsch: Leutschau) befindet sich der Marienberg mit der neogotischen Basilika Mariä Heimsuchung. Seit 1247 steht dort eine der Jungfrau Maria geweihte Kapelle. Die Stadtpfarrkirche St. Jakob ist aufgrund des höchsten gotischen Flügelaltars UNESCO-Weltkulturerbe.

Loreto (Italien)

In Loreto wird seit 1294 das Heilige Haus von Nazareth verehrt. Dieses wurde von Kreuzrittern (die Legende spricht von «Engeln») vor den muslimischen Erobern nach Italien in Sicherheit gebracht. Das Wohnhaus der Heiligen Familie ist der Ort der Verkündigung des Engels und wurde damit auch zum Marienwallfahrtsort. In der «Santa Casa» wird die Schwarze Madonna von Loreto verehrt.

Lourdes (Frankreich)

Lourdes ist einer der weltweit meistbesuchten Wallfahrtsorte und liegt in Südwestfrankreich nahe der spanischen Grenze. Die Wallfahrt nach Lourdes begann mit 18 Marienerscheinungen vom 11. Februar bis zum 16. Juli 1858. Seherin war die damals vierzehnjährige Bernadette Soubirous. Besonders kranke Menschen erhoffen sich in Lourdes Heilung und Stärkung.

Máriapócs (Ungarn)

In der kleinen Holzkirche einer griechisch-katholischen Gemeinde vergoss am 4. November 1696 eine schlichte Ikone der Gottesgebärerin Tränen. Das Bildnis wurde nach Wien gebracht und im Stephansdom aufbewahrt. Zwischenzeitlich wurde eine Kopie der Ikone angefertigt und nach Máriapócs gebracht. Auch die Gottesmutter Maria auf dieser Kopie vergoss 1715 und 1905 Tränen.

Mariazell (Österreich)

Die Geschichte des grössten Marienwallfahrtsortes Österreichs reicht ins 12. Jahrhundert zurück. Die «Magna Mater Austriae» wird auch von Pilgern aus Tschechien, der Slowakei, aus Kroatien und Ungarn besucht. Somit ist Mariazell ein Wallfahrtsort von europäischer Dimension. Mariazell gehört zur rund 150 Kilometer entfernten Benediktinerabtei St. Lambrecht.

Mátraverebély-Szentkút (Ungarn)

Mit Szentkút ist ein zweiter ungarischer Wallfahrtsort Mitglied des «Marianischen Netzwerks». Dieser ist Wallfahrtsort für die ungarischen Katholiken des lateinischen Ritus und liegt in einem kleinen Tal mit einer Heiligen Quelle. Die Ursprünge der Wallfahrt reichen ins Mittelalter zurück. Verehrt wird das Gnadenbild in der barocken Wallfahrtsbasilika, die von Franziskanern betreut wird.

Mellieha (Malta)

Das Marienheiligtum Mellieha birgt ein Fresko aus dem 13. Jahrhundert, welches die Gottesmutter Maria und Jesus Christus im Stil einer byzantinischen Ikone darstellt. Die ursprüngliche Höhle, in welcher sich das Gnadenbild befindet, wurde mit einem Besuch des Apostels Paulus auf Malta in Verbindung gebracht.

Vilnius (Litauen)

Im «Tor der Mörgenröte», einem historischen Stadttor der Hauptstadt Litauens, wird seit 1652 das Bild der «Barmherzigen Muttergottes» aufbewahrt. Das «Tor der Mörgenröte» ist ein bedeutender Wallfahrtsort für Katholiken sowie orthodoxe und unierte (griechisch-katholische) Christen.

Walsingham (England)

Die Legende erzählt, wie die Jungfrau Maria 1061 der angelsächsischen Adeligen Richeldis erschienen ist und eine Nachbildung des Heiligen Hauses von Nazareth wünschte. Die blühende Wallfahrt fand im 16. Jahrhundert durch die Reformation ein abruptes Ende und erlebte im 19. und 20. Jahrhundert eine Renaissance. Heute existieren in Walsingham ein katholisches und ein anglikanisches Heiligtum.

Zaragoza (Spanien)

In Zaragoza befindet sich das Heiligtum Unserer Lieben Frau auf dem Pfeiler (Nuestra Señora del Pilar). In der grössten Barockkirche Spaniens befindet sich das Gnadenbild auf einer Säule innerhalb einer Seitenkapelle. Die Legende erzählt, wie hier im Jahr 40 die Jungfrau Maria dem Apostel Jakobus auf einer Steinsäule erschienen sei.

Zarvanytsya (Ukraine)

Die Geschichte des Ortes und der wundertätigen Ikone der Gottesgebärerin Maria geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Die Legende erzählt, dass im Jahr 1240 ein Mönch aus Kiew eine Kapelle für die Marienikone erbaute. Der Wallfahrtsort der ukrainisch-katholischen Kirche wurde vom kommunistischen Regime unterdrückt und erlebt seit den 1980er Jahren eine neue Blütezeit.

Das Marianische Netzwerk